Zülnhart

Wolfgang von, * um 1450 Göppingen, † 9.10.1519 Augsburg, Domherr

Autor: Dr. Martina Haggenmüller

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Bekleidete nach Theologiestudium in Freiburg/Breisgau (Immatrikulation: 2.11.1465) zahlreiche geistliche Ämter. 1475 Chorherr im Stift Ellwangen, später dort Dekan. Kurz darauf wohl zum Propst in Oberhofen bei Göppingen ernannt, wird er als solcher 1477 ehrenhalber an der neugegründeten Universität Tübingen aufgenommen. 1486 Domkapitular, 1501-1515 Domdekan in Augsburg. Ab 1513 Inhaber der Kaplanei St. Wolfgang zu Rain, nach 1509 Dompropst in Trient. Schenkte 1506 dem Kloster St. Ulrich und Afra ein silbernes Behältnis für das Schweißtuch des Heiligen Ulrich, 1519 der Domkirche eine silberne Marienstatue. Unternahm 1495/96 eine Pilgerreise in das Heilige Land, von der schriftliche Aufzeichnungen wohl nach Diktat oder Abschrift der Originalnotizen Zülnharts vorliegen. Begraben im Domkreuzgang.

Literatur:

Deutsche Pilgerreisen nach dem Heiligen Lande, 1880, 308-314

Eduard Gebele, Die Pilgerreise des Augsburger Domherrn Wolfgang von Zülnhart nach dem Heiligen Lande 1495/96, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 50 (1932/33), 51-126

Albert Haemmerle, Die Canoniker des hohen Domstiftes zu Augsburg [...], 1935, 197

Claudia Zrenner, Die Berichte der europäischen Jerusalempilger (1475-1500), 1981

Christiane Hippler, Die Reise nach Jerusalem, 1987

Karl Kosel, Der Augsburger Domkreuzgang und seine Denkmäler, 1991, 445 ff.

Dietrich Huschenbett, Berichte über Jerusalem-Pilgerfahrten von Kaufleuten und adeligen Kanonikern aus Augsburg im 15. Jahrhundert, in: Literarisches Leben in Augsburg während des 15. Jahrhunderts, 1995, 257-259.