Ballonfabrik Augsburg

(bfa See- und Luftausrüstung GmbH & Co. KG; Austraße 35)

Autoren: Dr. Gerhard Hetzer, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 29.7.2009

  • 1897 gegründet von August Riedinger zum Bau von Drachenballonen nach dem System Parseval. 1907 Umwandlung in eine GmbH, 1915 in eine AG. Im Ersten Weltkrieg wichtiger Rüstungsbetrieb mit zeitweilig über 800 Beschäftigten. Nach Verbot des militärischen Ballonbaus durch den Versailler Vertrag Umstellung auf Möbelproduktion und technische Ballone. 1931 vom Betriebsgelände aus erster menschlicher Vorstoß in die Stratosphäre (Auguste Piccard). Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise 1931/32 Liquidation der AG, Übernahme als Familienbetrieb durch C. Endras. Nach schwerer Kriegszerstörung (1943) Wiederaufbau; Aufnahme neuer Produkte wie Schlauchboote und Wassersportartikel, ab 1951 wieder Fertigung von Frei- und Fesselballonen. Später v. a. Fertigung von Rettungsgeräten für See- und Luftfahrt, Gasspeicher-Ballone und -Membranen u. a. für Kläranlagen, sowie Pilotenbekleidung und flexible Kraftstofftanks. 1996 Gründung der Fertigungsstätte Ortrand/Brandenburg. 2004 Übernahme der bis dahin im Besitz der Familie Endras gewesenen Anteile durch Rainer Haßold. 2008 Aufnahme der Firma in die Survitec Group. 2009 Schließung des Standorts Augsburg bis auf einen kleinen Mitarbeiterstamm: Zweigniederlassung der DSB Deutsche Schlauchboot GmbH & Co. KG.

Literatur:

Das Buch mit alten Firmen der Stadt Augsburg, 1962, 30

Wolfgang Zorn / Leonhard Hillenbrand, Sechs Jahrhunderte schwäbische Wirtschaft, 1969, 316 ff.

Leonhard Hillenbrand, Augsburger Industriebetriebe in der Nachkriegszeit, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 657

100 Jahre Ballonfabrik Augsburg, 1997

Homepage (www.bfa-augsburg.de).