Jakober Kirchweih

Autor: Helga Hoffmann

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Wann die Jakober Kirchweih, Augsburgs ältestes Volksfest, erstmals gefeiert wurde, ist nicht überliefert. Ihr Entstehen ist auf die Pilger zum Grab des hl. Jakobus in Santiago de Compostela (Nordspanien) seit dem 10. Jahrhundert zurückzuführen, die in der Jakobervorstadt Station machten. Eine dem hl. Jakob geweihte Kapelle ist erstmals im Zusammenhang mit dem Überfall des Bayernherzogs Welf IV. 1080 erwähnt ('verbrannt die vorstat mit sant Jacobs kirch'). Die danach wohl wieder aus Holz errichtete Kirche wurde 1355 durch einen Steinbau ersetzt (St. Jakob). Die Kirchweihe fand vermutlich am Jakobustag (25. Juli) statt. Seit dem 9. Jahrhundert wird der Jahrestag einer Kirchweihe auch als weltliches Fest begangen, wozu Bäcker, Bierbrauer, Bauern, unterhaltende Gaukler und fahrendes Volk beitrugen. Obwohl in Bayern um 1860 eine einheitliche Terminierung aller Kirchweihfeste auf den 3. Sonntag im Oktober erfolgte, behielt die Jakober Kirchweih ihren eigenen Festtermin am 25. Juli. Die von zwei Weltkriegen unterbrochene Tradition der Jakober Kirchweih wurde 1921 und 1949 wieder aufgenommen. Nachdem im Februar 1944 weite Teile der Jakobervorstadt durch Luftangriffe zerstört wurden, darunter fast alle Gaststätten, in denen sich zuvor der Bierbetrieb abgespielt hatte, wurde 1949 erstmals ein Bierzelt im Hof der Augusta-Brauerei aufgestellt.

Literatur:

Paul von Stetten, Geschichte der Hl. Röm. Reichs Freyen Stadt Augspurg 1, 1743, 112

Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert 4, 1865, 301

22, 1892, 456.