Karl V.

* 24.2.1500 Gent, † 21.9.1558 Geronimo de Yuste, deutscher König und Kaiser 1519-1556

Autor: Prof. Dr. Herbert Immenkötter

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Nicht zuletzt mit finanzieller Hilfe der Fugger erreichte der 19-jä­hrige Karl, damals schon Erbe der burgundischen Niederlande und beider spanischen Königreiche, auch die Wahl zum Nachfolger seines Großvaters, Kaiser Maximilians I. und wurde somit einer der mächtigsten Fürsten des Abendlandes. In seiner Regierungszeit geriet ganz Mittelamerika und das westliche Südamerika unter spanische Herrschaft (’ein Reich, in dem die Sonne nie unterging’). Weilte insgesamt fast drei Jahre in Augsburg, und zwar im Haus der Fugger oder in der bischöflichen Pfalz, vor allem während dreier Reichstage, die er nach Augsburg einberief (1530, 1547/48, 1550/51). Dabei suchte er auf die Kirchenpolitik der Reichsstadt massiv Einfluss zu nehmen, so durch ein allgemeines Predigtverbot und die Ausweisung der protestantischen Prädikanten 1530, durch Abschaffung des Zunftregiments 1548 (Karolinische Regimentsordnung) und die Einführung des Augsburger Interim 1548. Die Wiederzulassung und schließlich auch dauerhafte Sicherung der katholische Religionsausübung im damals zu 90 Prozent protestantischen Augsburg wurde von Karl erzwungen: ein entscheidender Schritt zur Augsburger Parität.

Literatur:

Karl Brandi, Kaiser Karl V., 71964

Neue deutsche Biographie 11, 1977, 191-211

Aus der Arbeit an den Reichstagen unter Kaiser Karl V., 1986

Theologische Realenzyklopädie 17, 1988, 635-644

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 3, 1992, 1140-1151

Karl V., 1996.

Kaiser Karl V.