Bayerische Staatsbank AG

Autor: Dr. Peter Stoll

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Gegründet 1780 als ’Hochfürstlich Brandenburg-Anspach-Bayreuthische Hof-Banco’ in Ansbach, 1792 ’Königlich Preußische Banco in Franken’ (seit 1795 Sitz in Fürth), 1806 ’Königlich Baierische Banco’ (seit 1807 Sitz in Nürnberg). Trotz ihres Namens führte die Bank bis um 1850 ein eher bescheidenes Dasein und wurde vom bayerischen Staat kaum in Anspruch genommen, der sich vielmehr seit 1834 für seine Geldgeschäfte der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank bediente. Das Finanzministerium verhinderte sogar eine Ausweitung ihres Wirkungskreises nach Südbayern. Auch als 1850 eine neue Bankenverordnung der Königlichen Bank die Ausdehnung auf ganz Bayern erlaubte, galt noch längere Zeit stillschweigend die sogenannte ’bayerische Bankengeometrie’, die der Königlichen Bank Nordbayern und der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank Südbayern als Wirkungsbereich zuwies. Erst 1875 gründete die Königliche Bank Niederlassungen in München und Augsburg. Der Handelsrat in Augsburg hatte sich, unterstützt auch von der Industrie- und Handelskammer, für eine Niederlassung ausgesprochen, nachdem das Augsburger Bankwesen den Kreditbedarf der Augsburger Industrie immer weniger decken konnte. 1918 Umbenennung in Bayerische Staatsbank. 1920 Verlegung des Hauptsitzes nach München. Zweigstellen seit den 1960er Jahren: Pfersee (1962), Wertachbrücke (1963), Lechhausen (1964), Jakoberstraße (1965), Gersthofen (1966), Friedberg (1970). Bei der Fusion mit der Bayerischen Vereinsbank 1971 wurden Filialen und Zweigstellen von der Vereinsbank übernommen; die Zweigstellen Friedberg und Wertachbrücke wurden mit entsprechenden Zweigstellen der Vereinsbank zusammengelegt.

Literatur:

Franz Steffan / Walter Diehm, Die Bayerische Staatsbank 1780-1955, 1955

Heinrich Reuss, Vereinsbank - das Entstehen einer Bankengruppe, 1994.

Bayerische Staatsbank, um 1900