Henisius

Johannes, * 20.9.1585 Ulm, † 25.1.1656 Augsburg, Arzt

Autoren: Inge Keil, Thomas Wich

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Sohn des evangelischen Predigers Ludwig Henisius. Nach Studium in Straßburg (1607 Dr. phil.) und Basel (1611 Dr. med.) Stadtarzt in Ulm. Nachdem in Augsburg bereits sieben Ärzte an der Pest gestorben waren, wurde Henisius 1628 dorthin berufen und übernahm das Pestlazarett. 1629 Mitglied im Collegium Medicum (fünfmal Dekan). 1630 zur Bekämpfung der Pest in Verona, von wo er 1632 hochgeehrt nach Augsburg zurücckehrte (Orden des hl. Markus). Kurfürstlich bayerischer Hofarzt, Stadtarzt von Augsburg. Erwarb mehrere Häuser in Augsburg, starb aber in dürftigen Verhältnissen. ’Dissertatio de Peste’ (1611, deutsch 1621), Herausgabe einer verbesserten Auflage der Pharmacopoeia Augustana (1640). Sein Neffe Johann Ludwig Henisius († 1684 Augsburg) aus Ulm wurde 1646 Mitglied des Augsburger Collegium Medicum und 1649 Pestphysicus.
  • Henisiusstraße (Jakobervorstadt-Nord, Amtlicher Stadtplan K 8; zuvor: Krankenhausstraße).

Literatur:

Joseph von Ahorner, Dr. Johannes Henisius, in: Beylage zum Intelligenzblatt 17 (1836), 75-78

R. Hoffmann, Augsburger Bäder und das Handwerk der Bader, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 12 (1885), 13.

Johannes Henisius