Hoechstetter-Haus

Autoren: Ulrich Kirstein, Adelheid Hoechstetter-Müller

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Spätgotisches Augsburger Großbürgerhaus mit reicher Fassadenbemalung und Erkern als einzigem architektonischen Schmuckelement am Kesselmarkt 1 (heute Ludwigspassage) neben dem Stift St. Martin (heute Hotel Augusta). Das unter Ambrosius Hoechstetter d. Ä. 1504/07 von Jakob Zwitzel als Handelshaus errichtete Gebäude mit großer Halle (Kreuztonnengewölbe) und Innenhof v. a. für den Warenverkehr sowie Wohnräumen samt Dachgarten im ersten Stock wurde im Februar 1944 völlig zerstört (Luftangriffe). Der weitgehend unbeschädigt gebliebene polygonale Erker wurde nach Restaurierung 1962 in das 1954 von Raimund von Doblhoff errichtete Senioratsgebäude der Fuggerei (Jakoberstraße 24) integriert. Der reich verzierte sog. Hoechstetter-Erker ist mit Wappen versehen, die künstlerisch dem Gregor-Erhart-Kreis zuzurechnen sind und inhaltlich auf die Verwandtschaft der Hoechstetter mit den Peutinger, Rehlinger, Henninger und dem Habsburger Kaiserhaus hinweisen.

Literatur:

Marga Rauch, Zwei Jahrtausende in Stein und Farbe, 1973, 23 f.

Robert Pfaud, Das Bürgerhaus in Augsburg, 1976, 55 f.

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 176-178

Doris Hascher, Fassadenmalerei in Augsburg vom 16.-18. Jahrhundert, 1996, 329-332.

Erker am Hoechstetter-Haus (vor 1944, Detail)