Braun

Konrad, * um 1495 Kirchheim/Neckar, † 1563 München, Jurist, Kontroverstheologe

Autor: Dr. Norbert Hörberg

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Seit 1510 Studium in Tübingen, dort 1522 Professor der Rechte. 1526 Rat, 1535 Kanzler des Würzburger Bischofs. 1533 Berufung an das Reichskammergericht in Speyer, 1540 dort Kanzleidirektor. Seit 1542 Kleriker, als Kanoniker von Freising und Regensburg in herzoglich-bayerischen Diensten. 1551 Kanzler, zeitweilig auch Offizial von Bischof Otto Truchsess von Waldburg, seit 1558 Domkanoniker zu Augsburg. Verfasste rechtshistorische und kirchenrechtliche Werke sowie Denkschriften zur aktuellen Kirchenpolitik. 1555 als Berater des Bischofs führend an den Reichstagsverhandlungen beteiligt, die im Augsburger Religionsfrieden ihren Abschluss fanden. Vertrat entschieden die Rechte der Altgläubigen und protestierte vor allem gegen eine Anerkennung des ’Raubes der Kirchengüter’. Bischof Ottos Einwendungen gegen den Entwurf zum Religionsfrieden wurde von Braun verlesen und in den Beratungen vertreten. Bischof und Kanzler konnten sich mit ihren Auffassungen jedoch nicht durchsetzen. Allerdings beeinflusste Braun mit seinen Argumenten nachhaltig die spätere katholische Kritik am Religionsfrieden. Epitaph und Grabplatte im Domkreuzgang.

Literatur:

Neue deutsche Biographie 2, 1955, 556 f.

Remigius Bäumer, Konrad Braun, in: Katholische Theologen der Reformationszeit 5, 1988, 117-136

Ders., Konrad Braun und der Augsburger Religionsfriede, in: Fides et ius, 1991, 283-301

Karl Kosel, Der Augsburger Domkreuzgang und seine Denkmäler, 1991, 285 f.

Maria Barbara Rößner, Konrad Braun, 1991

Dies., Konrad Braun und seine Bibliothek, in: Bibliotheksforum Bayern 21 (1993), 44-61

Lexikon für Theologie und Kirche 2, 31994, 660.