Storer

Johann Christoph, * 1620 Konstanz, † 1671, Maler, Radierer

Autor: Ulrich Kirstein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Erste Ausbildung beim Vater; stark beeinflusst von Augsburger Künstlern wie Matthias Kager und Georg Petel. Reiste 1640 nach Mailand, wo er Ercole Procaccini d. J. und Daniele Crespi kennenlernte. Leitete 1644 dort die Trauerfeierlichkeiten für Isabella von Spanien, der Gemahlin Philipps IV., und gab 1645 dazu eine Folge von 65 Radierungen heraus. Wurde zum ’offiziellem’ Künstler Mailands mit einer Vielzahl von Aufträgen, in denen sich oft eine komplizierte Ikonographie mit hohem gestalterischen Können und emotionaler Ausdruckskraft verband. Nach Rückkehr nach Konstanz (1655) versorgte er die Schweiz und Süddeutschland mit Altarbildern im Sinne der Gegenreformation, insbesondere für die Jesuiten (Dillingen, Ingolstadt, Landshut) und Benediktiner (Ottobeuren, Weingarten, Zwiefalten, Einsiedeln) tätig. Im Zuge der Barockisierung des Augsburger Doms schuf er vier Altarbilder, die seit der Regotisierung 1860 auf Pfarrkirchen der Diözese Augsburg verstreut sind. Schuf daneben eine Vielzahl von Vorlagen für Thesenblätter, die von Augsburger Stechern gestochen wurden.

Literatur:

Bruno Bushart, Die Barockisierung des Augsburger Doms, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 3 (1969), 109-129

Sibylle Appuhn-Radtke, Das Thesenblatt des Hochbarock, 1988, 31-34

Dies. / Giulio Bora, The drawing of Johann Christoph Storer, in: Drawing 13 (1991) No. 1, 1-8.