Bruglocher

Goldschmiedefamilie

Autor: Dr. Hannelore Müller

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1) Johann Jakob (II), * 1678 Augsburg, † 30.7.1752 Augsburg, Silberarbeiter. Sohn des gleichnamigen protestantischen Augsburger Futteralmachers, erster und wichtigster Vertreter der im 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Augsburg tätigen Goldschmiedefamilie. Meisterrecht 1710. Arbeitete fast ausschließlich für europäische Höfe, konnte dadurch, wie er selbst betont, das Renommé der Augsburger Goldschmiedekunst beträchtlich steigern. Anspruchsvolle Geräte als Zubehör zur Tafel, wie Kühlkessel, Tischbrunnen oder Terrinenuntersätze finden sich u. a. in den Schatzkammern und Museen von Gotha, München, Berlin und St. Petersburg.
  • 2) Philipp Friedrich, * 1743 Augsburg, † 1826 Augsburg, Silberarbeiter und Silberhändler. Enkel von 1). Meisterrecht 1771. Schuf für die von Katharina der Großen in Augsburg bestellten Gouvernementsservice von Charkow und Riga 1781/83 mehrere Terrinen (eine davon aus dem Rigaer Service im Maximilianmuseum) in strenger klassizistischer Façon, die sich eng an Vorbilder des Pariser Goldschmieds Robert-Joseph Auguste (um 1723-1805) aus dem St. Petersburger Hofservice anlehnen.

Literatur:

Sylvia Rathke-Köhl, Geschichte des Augsburger Goldschmiedegewerbes vom Ende des 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, 1964, 29, 44, 71, 79, 85, 89, 93, 44, 147

Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868, 1980, 2027, 2027*, 2531, 2531*

Silber und Gold, 1994, Nr. 143, 175, XII.