Reichspfennigmeister

Autor: Peter Lengle

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden Pfennigmeister berufen, die die Reichssteuern für die Finanzierung der Türkenkriege erhoben. Seit den 1560er Jahren wurde diese Aufgabe auf Dauer in der Behörde des Reichspfennigmeisters verankert. In diesem Amt sind Ansätze für eine gemeinsame Verwaltung der Reichsfinanzen zwischen Kaiser und Reich zu erkennen. Das Amt war doppelt besetzt: Leipzig verwaltete die sächsischen Reichskreise, Augsburg war für die oberdeutschen Reichskreise zuständig, entwickelte sich aber zum zentralen Sitz dieser Instanz. Die Legstädte (Augsburg, Leipzig, Nürnberg, Frankfurt und Regensburg) hatten einen großen Teil der einzugehenden Gelder vorzuschießen und übernahmen so die Rolle von Banken. Bedeutende Reichspfennigmeister aus Augsburg waren im 16. Jahrhundert Georg Ilsung, Zacharias Geizkofler und Matthäus Welser.

Literatur:

Winfried Schulze, Reich und Türkengefahr im späten 16. Jahrhundert, 1978, 310-337

Ders., Augsburg 1555-1648, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 439 f.