Via Claudia Augusta

Autor: Prof. Dr. Wolfgang Kuhoff

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Bereits im Zuge der römischen Eroberung des Voralpenlandes 15 v. Chr. ließ Drusus eine noch unbefestigte Straße auf dem Wege seines Vormarsches von Oberitalien in das neugewonnene Gebiet anlegen. Sein Sohn, Kaiser Claudius (41-54), ließ die Straße befestigen und gab ihr seinen Namen. Dies überliefern zwei Meilensteine von 46/47 (CIL V, 8002 f.). Die Via Claudia Augusta begann nach Auskunft der einen Inschrift in Altinum (ehemalige römische Stadt nördlich von Venedig), dem wahrscheinlichen Truppensammelplatz, gemäß der anderen am Po; sie führte weiter ins Etschtal über Trient nach Norden und gabelte sich nördlich von Bozen. Der westliche Straßenzug verlief über Meran, Reschen- und Fernpass ins Lechtal und begleitete den Lauf des Flusses westlich bis nach Augsburg; die östliche Trasse überquerte den Brenner und vereinigte sich im Voralpenland nahe der Provinzhauptstadt mit dem anderen Zweig. Danach verlief die Via Claudia Augusta bis zur Donau, wo sie in der Nähe des Militärlagers Burghöfe bei Donauwörth endete. Die Gesamtlänge wird mit 350 Meilen angegeben. Während der gesamten hohen Kaiserzeit war die Via Claudia Augusta die wichtigste Verbindung zwischen Rätien und Italien.
  • Via-Claudia-Straße (1973, Haunstetten-West bzw. -Süd, Amtlicher Stadtplan K 14/15; zuvor: Römerstraße).

Literatur:

Barthel Eberl, Die Römerstraße Augsburg-Füssen Via Claudia Augusta, in: Schwäbisches Museum 1931, 1-34

La Via Claudia Augusta Altinate, 1938

Hans-Jörg Kellner, Die Römer in Bayern, 21972, 55-58

Ludwig Pauli, Die Alpen in Frühzeit und Mittelalter, 1980, 235-239

Gerold Walser, Die römischen Straßen und Meilensteine in Rätien, 1983

Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 38 f., 62 f.

Franz Schön, Der Beginn der römischen Herrschaft in Rätien, 1986, 43-51

Die Römer in Bayern, 1995, 528-532.

Via Claudia Augusta