Klingenstein

Bernhard, * 1545/46 Peiting ?, † 1.3.1614 Augsburg, Domkapellmeister, Komponist

Autor: Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Seit seiner Jugend im Domchor. 1571 Subdiakon. Obwohl ohne weitere musikalische Ausbildung (erst um 1578-1582 Unterricht bei Johannes de Cleve) 1574 Domkapellmeister; verhalf der Dommusik zu einer Blütezeit. Sein Mitbewerber Jacobus de Kerle unterlag. Ab 1584 auch Kapellmeister bei St. Salvator. Zu den wichtigsten Zeugnissen seiner Tätigkeit gehört die überkonfessionell konzipierte Edition von Mariengesängen (’Rosetum Marianum’, 1604) und eine Motettensammlung (1607) mit dem ersten in Deutschland gedruckten geistlichen Konzert im Viadana-Stil und in Dur-Moll-Tonalität. Zu seinem Freundeskreis gehörten u. a. Gregor Aichinger, Christian Erbach, Adam Gumpelzhaimer, Hans Leo Haßler und Orlando di Lasso. Übte wesentlichen Einfluss auf die Augsburger Musikkultur vor dem Dreißigjährigen Krieg aus und hatte entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Monodie.

Literatur:

Die Musik in Geschichte und Gegenwart 7, 1958, 1230-1234

The new Grove dictionary of music and musicians 10, 1980, 110 f.

Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989

Martina Schmidmüller, Die Augsburger Domkapellmeister seit dem Tridentinum bis zur Säkularisation, in: : Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 23 (1989), 75-78.