Wallfahrten

Autoren: Prof. Dr. Peter Rummel, Dr. Günter Hägele

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Wallfahrerziele in Augsburg sind St. Ulrich und Afra mit den Grabstätten der Bistumspatrone Ulrich, Afra und Simpert, die seit über 1000 Jahren verehrt werden, und Heilig Kreuz, wo seit 1199 das ’Wunderbarliche Gut’ verehrt wird, eine Bluthostie, die früher bis zu 30.000 Wallfahrer jährlich anzog (Fest: 11. Mai). Auswärtige Kultstätten im Bistum, die von Augsburger Wallfahrern besucht wurden bzw. werden, sind der ‘Heilige Berg’ Andechs (Fußwallfahrt 1527-1928), Violau (seit 1555), die Loreto-Kapelle auf dem Kobel (nach 1602), ’Unseres Herrgott Ruh’ in Friedberg (schon vor 1618 von Gymnasiasten des Jesuitenkollegs in Examensnöten besucht), Maria Hilf in Klosterlechfeld (seit 1622), das ’Herrgöttle von Biberbach’ (nach dem Dreißigjährigen Krieg) und Heilig Kreuz in Klimmach (seit 1712). Bereits im Mittelalter besuchten Augsburger Wallfahrer auch Rom, das heilige Land und Santiago de Compostela (St. Jakob). Nach dem Verbot von Wallfahrten während der Aufklärung, Wiederbelebung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Wallfahrerverein.

Literatur:

Geschichte der Augsburger Fuß-Wallfahrt zum hl. Berg Andechs, 1927

Ludwig Dorn, Die Wallfahrten des Bistums Augsburg, 41983

Peter Rummel, Katholisches Leben in der Reichsstadt Augsburg (1650 - 1806), in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 18 (1984), 97 f.

Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, 1991-1999

Martina Haggenmüller, Romwallfahrt aus der Diözese Augsburg, 1993

Walter Pötzl, Kirchengeschichte und Volksfrömmigkeit, 1994, 81-94, 184, 192

Thomas Mitschele, Wallfahrten mit dem Rad zwischen Allgäu und dem Ries, 1996.